“Into the Galaxy” von den Midnight Juggernauts erinnert mich vom dominierenden Synthsound her leicht an “Midnight Request Line” von den Skream. Man beachte die Dopplung von “Midnight”. Das kann kein Zufall sein. Ich saß bis morgens vor dem Radio und versuchte herauszufinden, von wem dieser bezaubernde Tune mit dem exzessiven Phaser-Einsatz ist. Großartige Nummer, das ist der Stoff aus dem Popmythen gemacht sind.
Eher zweifelhaft dagegen war der Impuls sich im Rausch ungehört etliche neuere Mokum-Platten zu bestellen. Was habe ich mir nur dabei gedacht? Aber der Reihe nach: Destruktiv Kultur – 1000 Hours In 20 Minutes (MOK 110) ist super. Bollernder Gabber mit der ordentlichen Portion Gefrickel und produktionstechnisch auch nicht glattgebügelt, sondern mit einigen Ecken. DJ Chosen Few – Mokum World Wide (MOK 113) ist dagegen ein durchwachsenes Erlebnis. Der Remix der Gabber Version von Phil Collins “In the Air tonight” von DJ X-Fly (das Original von Chosen Few war auf MOK 111) ist erstaunlicherweise hörbar, auch wenn Phil Collins zu samplen eigentlich ein Verbrechen darstellt. Gar nicht gut dagegen die anderen Tracks auf der Platte mit dem unsäglichen “Fuck you I won´t do what you told me” Sample von Rage against the machine. Erstens totally overused und veraltet, zweitens hier erstklassig verhunzt mit einem Synthesizer, der dem Sample den kompletten Drive raubt. Und auch die andere Seite der Platte ist eher so lala. Search & Destroy – Bullet-Time (MOK 115) ist – tut mir leid – überhaupt nicht meins und hat leider auch nichts mit den früheren S&D-Releases zu tun, sondern ist recht uninspirierter New School-Gabber.