“Marx hat (…) dankenswerterweise nicht abgeleitet, was Anarchisten und sonstige Romantiker abzuleiten pflegen. Er will nicht sagen, dass die Arbeitsteilung der Fluch der Moderne ist, der uns arme Menschen voneinander trennt, und dass es deshalb das Beste wäre, sie undialektisch wieder abzuschaffen. Vielmehr ergießt er schärfsten Spott über Proudhon, denn dieser Wicht, lacht Marx, >schlägt dem Arbeiter vor, nicht lediglich den zwölften Teil einer Nadel, sondern nach und nach alle zwölf Teile anzufertigen. Der Arbeiter würde so zu der Wissenschaft und dem Bewußtsein der Nadel gelangen<, und das klingt nicht zufällig so, wie handgemachte Rockmusik ausgespielt wird gegen Overdubbing und Sampling oder Scratchen. Kein Marxist, der auf sich hält, kann wünschen, dass die einzelnen Erlebnisse der Plattennadel von irgendeinem schmierigen Ganzheitsideal wieder in ein und dieselbe hausbackene Rille gezwungen werden, statt digital zerlegt springen zu dürfen."
Dietmar Dath: Proudhons Nadel springt aus der Rille – sechsmal Erbauliches über Platten, Tapes, Kristallspeicher und Materialismus. In: Schröter, Schwering, Stäheli (Hg.)(2006): Media Marx. Bielefeld, Transcript Verlag