Vortrag “Warum es keine Popkultur gibt.” von Diedrich Diederichsen in der FH Graz 20.10.2008, dank Heinz Wittenbrink per Live-Stream gesehen. Er nimmt m.E. das Argument von Baudrillard aus Kool Killer “Signifikant ohne Signifikat” und erklärt damit die heutige, dritte Phase der Popkultur (Hollywood-Massenkultur als Kulturindustrie in den 1940ern- dann Popkultur und Gegenkultur in den 1960er Jahren – und heute Celebrity-Kultur). Der Star stellt sich selbst dar und verweist auf sich selbst. Im Unterschied zur Deutung des Graffiti-Tags durch Baudrillard stellt dies aber keinen emanzipatorischen Akt dar.
Ok, Diagnose Selbstreferentialität im Endstadium, aber erklärt das wirklich den Zustand der Welt? Diederichsen geht von der Musik und leitet darüber viel her… irgendwie oszilliert er aber zwischen Film und Musik ohne seine Befunde näher zu belegen. So wirkt die Begriffsbildung auf mich überhistorisch, wie stark abstrahierende Archetypen. Kann man mitgehen wenn man das will, ich glaube, ich wäre aber unter Umständen von einer stärker empirisch orientierten Vorgehensweise eher überzeugt.