“Breaking Bad bin ich auch dankbar, dass es über diesen Mystik-Quatsch hinausgeht.” sagt Nerdcoreblog im Heisencast 2 bei Minute 25.10. So ähnliche Gedanken formierten sich bei mir auch bei “Under the Dome”. Also: Stephen King. Ich hatte jahrelang mit keinen audiovisuellen Erzeugnissen des Autors zu tun. Zur Einstimmung hatte ich mir noch “The Night Flier” von 1997 reingezogen. Prädikat: Craptacular. Und mir fiel wieder ein, dass die meisten Verfilmungen seiner Bücher hausgemachter Käse waren. Die aktuelle Serie: Desperate Housewives trifft Mystery-Quatsch. Gruselig ist hier nichts, es geht um das schnarchige Leben einer Kleinstadt (hier unter die Käseglocke eines Kraftfeldes gezwängt) mit entsprechenden Problemen. Die Selbstironie (“The Simpsons did it”) wirkt müde und lahm. Moralische Dilemmata sind hier so öde, dass ich mir einen Blecheimer über den Kopf stülpen und draufklöppeln möchte: Es gibt nur noch einmal Antibiotika und zwei Leute liegen im Sterben – wem würdest du….?
Eine farbenfrohe Optik mit Farbfiltern wie Ramawerbung. Dazu die Charaktere Barbie und Julia, die wie aus einem Model-Katalog ausgeschnitten wirken mit pseudomodischen Föhnfrisueren und allem drum und dran. Liebesdrama auf dem Niveau einer Telenovela. Die Charaktere werden gedehnt und gestretcht, Hauptsache es kommt Drama dabei raus: der Sohn von Big Jim, “Junior” ist zunächst ganz crazy und böse, dann ganz ruhig und handzahm. Nichts it so wie es scheint (aber nur ein bißchen) – auf dieser Binsenweisheit basiert der ganze Plot. “Yesterday ist was black, now it is pink.” Darauf lässt sich der Sinngehalt der ganzen Serie reduzieren, und wer das “Awesome” findet, für den ist Under the Dome genau das Richtige.
Trotzdem: weiterschauen. Serienkritiken sind generell so sinnvoll, wie bei einer geöffneten Nachos-Packung nch dem Sinn zu fragen. Es geht nicht um gut oder schlecht, sondern um weiter. Bis zum Ende der Staffel.