Millionären bei der Arbeit zugucken. Metallica in Hamburg 2014.
Stadionrock im vollen HSV Fußballstadion mit 45.000 Menschen beim Sonisphere Festival am 4. Juni 2014. Ghost spielen irgendwelche komische Orgelmusik. Mastodon sind eigentlich gut, gehen aber im Vorprogramm unter. Slayer wirken heute recht handzahm. An anderer Stelle wurde das Ereignis als kommerzialisiertes Spektakel kritisiert. Man weiß aber eigentlich schon im Vorfeld, auf was man sich hier einlässt. Rock mit dem Hang zur großen Geste. Metallica schaffen es, die Wut der Musik als familienfreundliches Unterhaltungsprogramm zu inszenieren. Diese Ideen von Lars Ulrich in der Doku “Some kind of Monster” wurden so als Corporate Identity umgesetzt, der Markenkern lautet: Hass irgendwie postiv drehen. Hat ja auch schon bei Michael Jackson mit “Bad” funktioniert, der mit dem Image des bösen Buben kokettierte. Und man weiß sofort: das sind ja gar keine Fieslinge, in Wirklichkeit sind die ja total nett. Und wie üblich hat es Pathos an sich, auf der feinen Linie zwischen genial und hochnotpeinlich entlangzuschlittern. ...