22.8. 15.00 Uhr Upstream Color. Würde Terrence Malick gute Filme machen und nicht diesen Esoterik-Mist mit unerträglichem Kitschfaktor, könnte sich das Resultat anhören, anfühlen und aussehen wie ein Film von Shane Carruth. Eine Handlung, die völlig rätselhaft bleibt und bizarr formschön inszeniert ist. Ich unterlasse jegliche Spoiler an dieser Stelle und mit dem Durchlesen des entsprechenden Wikipedia-Artikels im Vorfeld kann man sich unter Umständen das Erlebnis verderben. Es geht um injiziierte Würmer, eingebildete Psychosen, Forschungen mit Klängen und Mensch-Schwein-Transfusionen. Im Laufe des Films entwickeln die Figuren langsam ein detektivisches Gespür und decken auf, was mit ihnen zu Beginn passierte. Allerdings bleiben auch hier verschiedene Interpretationen offen. Amy Seimetz als Kris ist großartig und der Film so bizarr wie romantisch. “Walden” von H.D. Thoreau spielt auch eine tragende Rolle. Ich bin schwer angetan.
17 Uhr Aftershock von und mit Eli Roth dann irgendwie halbgar. Die Platte “6 Menschen gehen in den Fleischwolf, Null kommen wieder raus” kennt man schon. Der Film wirkt mit seiner langen Partysequenz zu Beginn wie ein zu lange geratenes Intro. Wann geht denn das Massaker nun endlich los – wir sind doch nicht zum Spaß hier und wollen uns auf ewig daran langweilen, Menschen beim belanglosen Party-Machen zuzusehen (wobei das mit einem subtil-fiesen Humor in Szene gesetzt wurde). Bollertechno und Touri-Szenen, dann das Grauen in Form eines Erdbeben mit Tsunami. Gebäudeinstürze, Seilbahnabstürze, Autocrashs, fallende Felsbrocken, Äxte, unheimliche Kirchenkeller und vor allem marodierende Kriminelle. Eine gewisse Ratlosigkeit, was hier das Böse ausmachen soll. Geschweige denn, welche Geschichte hier überhaupt erzählt werden soll. Wie eine unzusammenhängende Aneinanderreihung von Ereignissen und Einfällen. Ich grüble – vielleicht ist das ja die Botschaft: Das Grundprinzip des Universum ist Zufälligkeit. Man bestaunt immer neue Todes- und Verbrechensarten. Aber irgendwie will sich das Erkenntnis nicht so recht einstellen: hat man schon gesehen oder hätte man nun auch erwartet.