Israel kritisieren – aber bitte richtig

Was soll man dazu eigentlich noch sagen? Dem Deutschen ist wie üblich nichts wichtiger, als im aktuellen Gaza-Konflikt die richtige Einübung der Israel-Kritik zu üben. Wie üblich wir das Sturmgeschütz der Demokratie, SPON, gegen den Juden gerichtet und die volle Breitseite Binsenweisheiten abgefeuert: Wer Israel kritisiert, sollte genau darauf achten, was und in welchem Ton er es sagt – gerade als Deutscher. Quellenangabe ja, Backlink nein: http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/gaza-krieg-antisemitismus-und-israel-kritik-in-deutschland-a-982245.html Als ob es nichts wichtigeres gäbe, als jetzt politisch korrekt, immer auf der moralisch richtigen Seite – und am besten der Seite des erwarteten Siegers – schon mal ordentlich Weltpolitik zu machen....

Juli 23, 2014 · unkultur

The Wolf among us – Review

[contains minor spoilers] The Wolf among us wurde als das Riesending gelobt und nach dem Ende stimme ich gerne mit ein: zurecht. Ich nörgele ja ganz gerne. Aber das stimmt sogar mich gnädig. Ein ganz fulminantes Ende mit Episode 5 “Cry Wolf”. Wärhend der Season hatte ich den leisen Verdacht, die Handlung könnte zäh werden. Games arbeiten mit Atmosphären und Stimmungen und einige der Soundscapes und musikalischen Themen, wiederholten sich. Allerdings sind die geschätzten 5-6 Stunden Spielzeit dann doch zu kurz, als dass diese Wiederholungen stören würde....

Juli 12, 2014 · unkultur

Presseschau, Netz

Ja, da wird erst total Beifall geklatscht zum Urteil bzgl. Löschung von Links aus Google. And now what – wir könnten es auch Zensur nennen. Während dem ansonsten notorisch SEO-freundlichem SPON gerade erst auffällt, dass ein Artikel aus dem Google Index verschwunden ist http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/recht-auf-vergessen-google-entfernt-spiegel-artikel-aus-treffern-a-979255.html, ist man in England einen Schritt weiter und hat die geblockten Links des Guardian wieder freigeschaltet http://www.wired.co.uk/news/archive/2014-07/04/google-reinstates-guardian-links Scheint nicht so einfach zu sein, wie man sich das vorgestellt hatte mit den Persönlichkeitsrechten....

Juli 4, 2014 · unkultur

Fargo Season One Review

(Achtung, Spoiler enthalten) Gute Stoffe im Film sind rar. Jede denkbare Geschichte wurde zur Genüge durchgenudelt, abgewandelt, neu interpretiert und x-mal erzählt. Scheinbar ist der Markt aber noch nicht vollends gesättigt, denn sonst würde man es ja nicht weiterhin tun. Der US-Fernsehkanal FX hatte hier die glorreiche Idee, den Film “Fargo” der Coen Brüder als zehnteilige Miniserie neu zu verarbeiten. Macht das den Stoff irgendwie besser oder interessanter? Mein Eindruck ist gespalten. Das mag aber auch daran liegen, dass wie schon bei True Detective das Finale vergurkt wurde. ...

Juni 21, 2014 · unkultur

Schnipp, Schnapp, Drum´n Bass bei BBC ab…

Eine neue Welle der “alles wird neu” Umstrukturierung erfasst gerade die Aushängeschilder der BBC, Radio 1 und Radio 1xtra. Letztes Mal wurde der von mir sehr geschätzte Gilles Peterson gegangen, der direkt Asyl auf BBC 6 music fand. ...

Juni 21, 2014 · unkultur

WG Zimmer in Berlin, 300 Eur für 23qm warm, ab sofort. Alltagserfahrungen im WG Casting Berlin

Nein, das ist keine Wohnungsanzeige. Eher das Kratzen eines Stichs. Nämlich wie sich die Suche nach einer neuen Mitbewohnerin oder einem neuen Mitbewohner anfühlt, in Berlin im Jahr 2014 anno domini. Was bisher geschah: Die Nachfrage nach Wohnraum hat in den letzten Jahren zunehmend angezogen. Berlin wird voller und der Hype um die Stadt hat den Nachteil, dass extrem viele Menschen eine Unterkunft benötigen. Und das ist inwzwischen sehr deutlich spürbar. Als Wohnender bekommt man das selbst gar nicht so schnell mit. Okay, Blogs, Zeitungen, das “was die Leute so reden”. Aber man selbst begibt sich nur alle Jahre auf den Wohnungsmarkt. ...

Juni 19, 2014 · unkultur

What gay person loves Slayer? Coming out als schwuler Metal Fan

Die von mir sehr geschätze Retro Thrash Band Lich King hat mich gerade auf diesen Blogpost hingewiesen: http://www.globalthrashassault.net/2014/06/in-my-darkest-hour-story-of-gay-man-and.html Homophobia im Metal: gibt es sicherlich, aber die Mehrzahl der Reaktionen ist positiv und wohlmeindend. Gerne weiter so.

Juni 16, 2014 · unkultur

Die offizielle WM Hymne 2014. Olé!

https://www.youtube.com/watch?v=T9oo7wb7cw8 Normalerweise habe ich fertig mit quietschenden Squarewavessynths. Und das meiste gut gemeinte Engagement in Musik geht mir auch auf den Zeiger. Aber das hier funktioniert ganz prächtig als offizielle WM Hymne 2014. Wer hätte gedacht, dass Deichkind mal noch so “geil abliefern” (Heinz Strunk). Also ich nicht. Dauerloop an mit diesem großartigen Fußballsong voll mit Panini- und Wagensportligareferenzen.

Juni 12, 2014 · unkultur

Millionären bei der Arbeit zugucken. Metallica in Hamburg 2014.

Stadionrock im vollen HSV Fußballstadion mit 45.000 Menschen beim Sonisphere Festival am 4. Juni 2014. Ghost spielen irgendwelche komische Orgelmusik. Mastodon sind eigentlich gut, gehen aber im Vorprogramm unter. Slayer wirken heute recht handzahm. An anderer Stelle wurde das Ereignis als kommerzialisiertes Spektakel kritisiert. Man weiß aber eigentlich schon im Vorfeld, auf was man sich hier einlässt. Rock mit dem Hang zur großen Geste. Metallica schaffen es, die Wut der Musik als familienfreundliches Unterhaltungsprogramm zu inszenieren. Diese Ideen von Lars Ulrich in der Doku “Some kind of Monster” wurden so als Corporate Identity umgesetzt, der Markenkern lautet: Hass irgendwie postiv drehen. Hat ja auch schon bei Michael Jackson mit “Bad” funktioniert, der mit dem Image des bösen Buben kokettierte. Und man weiß sofort: das sind ja gar keine Fieslinge, in Wirklichkeit sind die ja total nett. Und wie üblich hat es Pathos an sich, auf der feinen Linie zwischen genial und hochnotpeinlich entlangzuschlittern. ...

Juni 7, 2014 · unkultur

“it´s the economy, stupid”

In der Jungle World wird gerade erörtert, was auch in diesem Blog in der Vergangenheit zur Genüge Thema war: die Ökonomie von Kunst und Kultur. Aus Perspektive der Konsumierenden geschrieben beleuchtet der Artikel in erster Linie Eintrittspreise. Um hier noch einen eigenen Gedanken hinsichtlich des Nachtlebens nachzuschieben: die 3 Parteien Veranstaltungsortmacher, externe Promoter und Artists und Konsumenten stehen grundsätzlich auf mindestens 4 verschiedenen Seiten der Barrikade. Ich selbst arbeite in einem Laden ohne Lohn mit, der wie ein perpetuum Mobile nur vom good will der Beteiligten lebt....

Mai 27, 2014 · unkultur